Internationale Gedenkveranstaltung „Vier Tage im Mai“ startet im Anti-Kriegs-Museum Berlin!

Pressemitteilung

Rotterdam, 14. April 2025 – Am 11. Mai 2025 findet im Anti-Kriegs-Museum Berlin die Eröffnung der internationalen Gedenkveranstaltung „Vier Tage im Mai“ statt. Die Veranstaltung erinnert an die Opfer von Bombardierungen weltweit – von Rotterdam über Warschau bis hin zu den aktuellen Konflikten in Gaza und der Ukraine.

Wege zur Kriegsverhinderung
Zur Eröffnung wird Berliner Tommy Spree, Leiter des Anti-Kriegs-Museums, über die Geschichte des Museums und dessen Engagement für Frieden und Abrüstung sprechen. Im anschließenden Podiumsgespräch erörtern Spree und Rotterdamer Erik van Loon, Initiator der internationalen Gedenkreihe, konkrete Wege zur Kriegsverhinderung.

Anti-Bomben-Vertrag
Höhepunkt der Veranstaltung ist die Präsentation des weltweit ersten Entwurfs eines „Anti-Bomben-Vertrag“. Der Vertrag fordert ein weltweites Verbot von Herstellung, Lagerung, Einsatz und Weitergabe von Flugzeugbomben. Interessierte können den Vertrag im Anschluss unterzeichnen.

„Vier Tage im Mai” – Internationales Gedenken
Nach der Eröffnung in Berlin finden am 11. Mai vier weitere Veranstaltungen statt. Danach wird die Gedenkreihe am 12. Mai in Warschau und am 14. Mai in Rotterdam fortgesetzt. In Warschau sind Vortragsveranstaltungen über die Bombardierung Warschaus und wie der heroische Aufstand im Warschauer Ghetto (19. April – 16. Mai 1943) die Polnische Heimatarmee inspirierte, 1944 ihren eigenen 63-tägigen Stadtaufstand gegen die deutsche Besatzung zu beginnen. In Rotterdam findet u. a. ein Vortrag über die ersten „Vier Tage im Mai” der Invasion und das darauffolgende Bombardement der Stadt Rotterdam statt, das schließlich zur Kapitulation der Niederlande führte. Um 13:27 Uhr genau, dem Zeitpunkt, an dem die ersten Bomben fielen, wird jährlich an immer mehr Straßenecken entlang der historischen ‚Brandgrenze‘ drei Minuten lang Schweigen eingehalten. Anschließend werden Gedichte verlesen, um der Opfer von Bombardierungen weltweit zu gedenken. 2015 fanden die Lesungen an 75 Straßenecken statt, in diesem Jahr sind es 85 – und bis 2040 sollen es entlang der 12,5 Kilometer langen Brandgrenze 100 Straßenecken werden. So entsteht eine Menschenkette des Gedenkens entlang der Brandgrenze. Im Mittelpunkt steht diesmal Bertolt Brechts Gedicht ‚Und was bekam des Soldaten Weib?’.

Berlin-Programm
– 09.00-10.00 Eröffnung „Vier Tage im Mai“ (Brusseler Strasse 21)
siehe oben
– 10.00-11.00 Präsentation des „Anti-Bomben-Vertrags
siehe oben
– 12:00-14:00 Poetry-Fahrradtour (Friedrichstraße 43-45)
Am Checkpoint Charlie fangt eine einzigartige Poetry-Fahrradtour durch Berlins historische und kulturelle Erinnerungslandschaft an. Zuerst besuchen die Teilnehmer die Anhalter Bahnhof, von wo aus etwa 55.000 Berliner Juden – ein Drittel der jüdischen Bevölkerung – deportiert wurden. Danach besuchen sie das Museum Topographie des Terrors, das Holocaust-Mahnmal und das Brandenburger Tor. Weiter geht es via Reichstag und den Tränenpalast nach das Berliner Ensemble, und schließlich zum Brecht-Weigel-Haus.
15:00-18:00 »Ein kleiner Vulkan«. Weigel zum 125. Geburtstag (Chausseestr. 125)
Zum großen Jubiläum präsentiert sich das »Brecht-Haus« als »Weigel-Haus« und lädt zum Feiern ein: mit Gratulationen, Lesungen, szenischem Spiel, Vorträgen und Präsentationen im Literaturforum und auf der Hofbühne – sowie Spezialführungen durch das Helene Weigels Wohnung und exklusive Einblicke in den Helene-Weigel-Archiv.
18:30-21:00 125 Jahre Helene Weigel (Bertolt-Brecht-Platz 1)
Den krönenden Abschluss des Tages (Veranstalter: Berliner Ensemble) bildet eine festliche Hommage an Weigel zu ihrem 125. Geburtstag im Berliner Ensemble.
21:00-22:00 Offenes Podium
Damit ist aber noch nicht Schluss! Für alle, die nach dem offiziellen Programm noch immer nicht genug haben, gibt es für eingefleischte Dichter*innen ein offenes Podium für spontane Poesie, Friedenslyrik, Antikriegs-Haiku und nächtliche Worte gegen den Krieg unter den Sternen – an der Bertolt-Brecht-Statue neben dem Berliner Ensemble. Bringt eure Gedichte!

Hintergrund
Die niederländische Stichting 14 Mei veranstaltet seit 2015 in Rotterdam ein einzigartiges Gedenken: Jährlich lesen Bürger an einer zusätzlichen Straßenecke entlang der historischen Brandgrenze Gedichte, bis die gesamte Grenzlinie symbolisch „Hand in Hand” verbunden ist. 2024 wurde dieses Konzept erstmals international ausgeweitet – mit bewegenden Gedenkveranstaltungen in Rom, Zürich, Paris und Rotterdam, bei denen Gregory Corsos Gedicht „Vision of Rotterdam” in englischer Sprache rezitiert wurde. In diesem Jahr findet die internationale Erweiterung zum zweiten Mal statt.

Weitere Informationen und Anmeldung:

Pressekontakt:
Erik van Loon | Stichting 14 Mei | stichting14mei@gmail.com | +316 3826 5666
Tommy Spree | Anti-Kriegs Museum | info@anti-kriegs-museum.de | +49 30 4028691